Er ist eine Legende. Er hat Triumphe und Tragödien gesehen. Er war und ist ein besonders großer Magnet für alle Motorsport-Verrückten. Der Nürburgring feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Auch in diesem fortgeschrittenen Alter hat die „Grüne Hölle“ noch lange nichts von ihrem Glanz und ihrem Anspruch verloren.

Aus einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die strukturschwache Region der Eifel sollte schon schnell eine der berühmtesten Rennstrecken Deutschlands und der Welt werden. Die offizielle Eröffnung am Nürburgring fand am 18. Juni 1927 statt. Beim Eröffnungsrennen siegte der Rheinländer Rudolf Caracciola aus Remagen vor rund 80.000 Zuschauern. Noch heute trägt der Steilwandkreisel bei Kilometer 13 bis 14 den Namen Caracciola-Karussel und erinnert an den ersten unzähliger Triumphe auf dieser Rennstrecke.

Nur ein kurzes Stück weiter, bei Kilometer 17, trägt ein weiterer Streckenabschnitt den Namen eines großen Rennfahrers. Das Stefan-Bellof-S trägt seinen Namen, weil gleichnamiger Rennfahrer am 28. Mai 1983 die Nordschleife in einer Zeit von 6:11,13 Minuten umrundete. Alles was er brauchte war ein Porsche 956.007 und eine Menge Talent zum Fahren. Am Stefan-Bellof-S überlebte der Rennfahrer zudem einen Crash, bei dem sein Fahrzeug komplett zerstört wurde unbeschadet. Noch heute steht seine Rundenzeit als ungeschlagener Rekord fest.

Es ist die einzigartige Atmosphäre beim 24-Stunden-Rennen, die diese Rennstrecke heute beinahe schon als Mythos erscheinen lässt. Fans und Fahrer wissen genau was damit gemeint ist. Wer die Nordschleife besucht, kann sich ihrer Faszination kaum entziehen. Am besten findet man das an der Strecke selbst heraus. Das Video vom diesjährigen 24-Stunden-Rennen gibt schon mal eine hervorragende Einstimmung.

Die „Grüne Hölle“ fordert ihren Preis

Der Nürburgring mit seiner Nordschleife wurde nicht allein dadurch so weltberühmt, weil es große Rennen mit großen Fahrern gab. Der sportliche Wettkampf trug selbstverständlich dazu bei. Doch die Strecke gehört zu den anspruchsvollsten der Welt und ist auch genauso gefährlich. Jackie Stewart selbst verpasste Ihr den Namen „Grüne Hölle“ und sagte: „Wer sagt, er habe auf dieser Strecke keine Angst, ist langsam.“

So liegt sie heute da, die schöne und so gefährliche Nordschleife in der Eifel. Als Gradmesser im Motorsport fordert sie heute nicht mehr die Formel-1-Boliden heraus. Damit war spätestens mit dem katastrophalen Unglück um Niki Lauda am 1. August 1976 Schluss.

Die Strecke wurde umgebaut. Der Nürburgring mit seinem Grand-Prix-Kurs wurde im Mai 1984 eröffnet. Die Nordschleife hingegen liegt mit ihren 20,8 Kilometern unscheinbar da und wartet Jahr für Jahr auf die vielen Rennfahrer- und Teams , die sich im 24-Stunden-Rennen am Nürburgring beweisen wollen. Diese Herausforderung steht seit 1970 jedes Jahr auf dem Kalender. Herzblut, Kampfgeist und Teamarbeit sind nur ein paar Dinge ohne die es in der „Grünen Hölle“ nicht geht.

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