sand-street

Hört man den Großen der Automobilindustrie nur einen Augenblick zu, dann ist klar was das nächste große Ding sein wird. Autonomes Fahren soll Alltagstauglich werden. Vernetzte Autos, die miteinander und mit dem Rest der Welt kommunizieren sollen das Fahren angenehmer machen. Sicherer soll es wohl auch werden. Wobei: Sicherer? Gerade heute müssen wir einen Bericht über gehackte BMW-Fahrzeuge lesen. Besser gesagt über die Möglichkeit BMW’s zu hacken. Schuld war, wie so oft, wenn es um solche Meldungen geht, eine Sicherheitslücke im Online-System.

Was ist passiert? BMW stattet seine Fahrzeuge mit dem hauseigenen System ConectetDrive aus. Dieses System kommuniziert über Mobilfunkt. Der kritische Zustand wurde in den Remote Services gefunden; also in den Anwendungen, die beispielsweise ermöglichen die Fahrertür per Smartphone-App zu entriegeln. In Deutschland seien etwa 423.000 Fahrzeuge von BMW betroffen. Weltweit sollen es etwa 2,2 Millionen sein. Die Marken BMW, Mini und Rolls Royce sind betroffen.

Das alles wurde bereits im Juli bei einem Test vom ADAC entdeckt, und angeblich von BMW umgehend behoben. Um als BMW-Fahrer sicher zu sein, sollte man dennoch überprüfen, ob das eigene Bordsystem auf dem aktuellsten Stand ist.

Fragen über Fragen

Allein diese kleine Meldung über eine Sicherheitslücke in der Kommunikation vom vernetzten Auto zum Fahrer via Mobilfunk, löst bei mir eine Vielzahl an Fragen aus.

Warum ist das jetzt ein Thema, wenn das Problem doch bereits im Juli entdeckt und anschließen von BMW behoben wurde?

Hat BMW die Betroffenen darüber frühzeitig informiert?

Warum muss sich ein Auto über eine Smartphone-App öffnen lassen? BMW bietet doch seinen Kunden den Komfortzugang bei Fahrzeugen.

Wer benutzt eine so umständliche Funktion via App um sein Fahrzeug zu öffnen?

In jedem Fall zeigt sich, dass jedes System anfällig gegenüber Angriffen ist. Speziell elektronische Systeme, die Cyberattacken abwehren müssen, sind gefährdet. Wie sicher soll eine schöne neue Welt im Straßenverkehr sein, wenn Autos miteinander kommunizieren, vollautomatisch fahren und eventuell noch mit dem Toaster zuhause sprechen? Liegt nicht eher ein großes Risiko darin sich in ein System zu begeben, welches im Fehlerfall nur noch schwer zu kontrollieren ist? Autonomes Fahren klingt nett, aber birgt es nicht auch ein enormes Risiko für Angriffe?

Wer Schaden verursachen will, wird das auch schaffen. Ein Angriff von wenigen hat dann Konsequenzen für viele. Und überhaupt – Warum muss ein Auto immer kommunikativer werden? Warum soll es alleine von A nach B fahren? Sollte es nicht eher leise, emissionsfrei und ressourcenschonend sein? Sollte es nicht mit erneuerbaren Energien betrieben werden anstatt mit Treibstoffen, die aus Erdöl gewonnen werden?

In zehn Jahren habe ich dann ein Auto, das mir beim Lieblingsitaliener einen Tisch reservieren kann, aber gerade mal 50 Kilometer elektrisch fahren kann; das dafür aber dann vollkommen autonom.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert