Pietro Frua war es, der den Lamborghini Faena im Jahr 1978 auf dem Automobilsalon in Turin vorstellte. Die meisten Messebesucher waren begeistert von dem 5,49 Meter langen Luxuswagen. Dennoch gab es einige, die seinem extravaganten Erscheinungsbild nichts abgewinnen konnten. Tatsächlich war das flache, elegante Design des Viertürers aber ein wahrer Hingucker. Die komfortablen Platzverhältnisse im Wageninneren wirkten sich nicht auf die sportliche Leichtigkeit der Limousine aus.

Die Entwicklung des Lamborghini Faena

Der Lamborghini 400 GTs Espada 4P Faena basiert auf einem Lamborghini Espada 2, der über eine Serienkarosserie von Bertone verfügt. Diese war zunächst in der Farbe Grün gehalten. Im Jahr 1978 wurde das Fahrzeug dann zum Fließheckcoupé umgebaut und erhielt fortan die Farbe Blau. Die Karosserie wurde um 178 Millimeter verlängert und bekam zusätzliche Verstärkungen.

Zwei Jahre später, nachdem das Fahrzeug ein weiteres Mal vorgestellt wurde (50. Genfer Automobilsalon), erhielt es zusätzlich ein elektrisches Schiebedach und einen einstellbaren, automatischen Fahrersitz.

Der Antrieb des Faena

Der sportliche Viersitzer wird von einem wassergekühlten, längsliegenden V-12 4-Liter-Motor Tipo L 403 angetrieben. Kopf und Motorblock sind komplett aus Aluminiumguss. Eine Zylinderbank wird jeweils von zwei obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwellen gesteuert. Die 6-Weber-Querstromdoppelvergaser sorgen für die Gemischaufbereitung. Somit wird ein Leistungsvolumen von 350 PS (7.500 U/min.) erreicht. Das Fahrzeug verfügt über ein vollsynchronisiertes 5-Gang-Schaltgetriebe.

Der Name Faena

Der Faena erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 243 km/Stunde. Damit war er – zumindest zu seiner Zeit – der schnellste „Shooting Brake“, den es gab. Der Verbrauch liegt zwischen 16 und 18 Litern pro 100 Kilometer, was auf das kräftige Gewicht von (leer) 1.835 Kilogramm zurückzuführen ist.

Doch woher stammt der Name Faena eigentlich? Im Hause Lamborghini gibt es eine Tradition, nach der alle Fahrzeuge nach berühmten Kampfstieren benannt werden. Entgegen dieser Tradition wurde der Lamborghini Faena von Frua aber nach dem „endgültigen Stoß“ des Toreros benannt.

Fazit – Der Faena war lange Zeit der Einzige

Der im Jahr 1978 entwickelte Lamborghini Faena ist wahrlich als Kunststück Fruas zu bezeichnen. So gelang es ihm, eine langgestreckte, viertürige Berlina mit einem Gran-Turismo-Chassis zu vereinen, diese Kombination mit vier Komfort-Sitzplätzen auszustatten und dennoch das Bild eines Sportwagens zu bewahren. 30 Jahre lang war der Faena der einzige viertürige Sportwagen von Lamborghini und dazu der schnellste, bis er schließlich vom Lamborghini Estoque Concept im Jahr 2008 abgelöst wurde.

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