Ganz gleich, ob frisch vom Band oder gebraucht vom Zwischenhändler: Das Auto der Moderne ist alles andere als immun vor Verschleißschäden. Vorbei ist die Zeit von Stahl und Hartgummi; preiswertes Leichtmetall und Propylen halten die Karosse von heute in Form. Auch in puncto Motor und Elektronik spiegelt sich der Kostendruck wider: Das Austauschen kleinster, meist minderwertiger, Komponenten gehört selbst innerhalb der soliden Mittelklasse zur Regel. Stetige Werkstattbesuche drücken dann neben Sprit und Versicherung zumindest in finanzieller Hinsicht die Lust am Fahren. Doch keine Angst: Kleine Reparaturen sind häufig in Sekunden selbst erledigt, denn auch Personen ohne Kfz-Meistertitel dürfen Hand anlegen.
Die Klassiker
Goldstatus in Sachen Austauschpflicht erhalten die Reifen. Mit dem Sommer-Winter-Rhythmus geht bekanntlich nicht nur ein modischer Wechsel her: Auch die Reifen des Pkw müssen ausgetauscht werden. Ein Vorgang, für den manch eine Werkstatt an die 50 Euro verlangt, mit etwas Geschick allerdings auch in Eigenregie vollführbar ist. Wichtig hierbei: Möchten Sie auf ein kostspieliges Reifen-Reparaturset verzichten, schaffen Sie sich einen stabilen Wagenheber und einen handlichen Radmutterschlüssel an. Beim Austauschen ist die Feststellbremse oder der erste Gang einzulegen und zum Entfernen der Schrauben lösen Sie am besten zuerst die unteren – so kann das Rad nicht von der Nabe fallen. Silber im Wettkampf Austauschpflicht erhalten Glühbirnen. Doch ganz gleich, ob Front oder Heck: Ein Austauschen der Glühbirnen ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Häufig reicht es, die defekte Glühlampe aus der Fassung zu nehmen und diese zu ersetzen. Hin und wieder muss aber auch der Scheinwerfer ausgebaut werden. Dies birgt zwar einen zusätzlichen Arbeitsschritt, kann sich aber auszahlen, da Sie so nicht lange nach dem Gewinde tasten müssen und die Birnen schneller integrieren beziehungsweise ausbauen können. Platz drei belegen die Scheibenwischer. Auch hier dürfen Sie ohne Bedenken Hand anlegen. Mit vier Handgriffen sind diese in der Regel ausgetauscht: Einfach den Hebel öffnen, das alte Wischblatt hinausziehen, den Nachfolger einsetzen und den Hebel schließen.
Besser vor- als nachsorgen
Auch Komponenten, die direkt die Leistung des Motors beeinflussen, können ausgetauscht werden. Dies gilt insbesondere für den Tausch der Zündkerzen, der bei der Wartung des Fahrzeugs fällig wird. Diese wechseln Sie, indem Sie die Motorhaube öffnen und die Kunststoffabdeckung des Motors entfernen. Das Bedienungshandbuch kann bei diesem Schritt helfen: Meist befinden sich kleine Knöpfchen an den Ecken, die es gleichzeitig zu drücken gilt; erst dann lässt sich die Haube entfernen. Liegt der Motorblock frei, müssen die Zündkabel abgezogen werden. Dies kann je nach Verschmutzungsgrad etwas Kraft kosten und einen Zündkerzenschlüssel erfordern. Der Einsatz lohnt sich jedoch, denn die Initialzündungen sind im Nu aus der Fassung gedreht. Gelingt dies nicht auf Anhieb, kann ein Magnet helfen. Beim Einsetzen der neuen Kerzen darf nicht zu viel Druck ausgeübt werden und auch die Reihenfolge der Zündkabel ist zu beachten. Sind die Kerzen ausgewechselt, einfach die Schutzvorrichtung aufsetzen. Auch der Luftfilterwechsel sollte regelmäßig durchgeführt werden: So können Sie nicht nur den Motor schonen, sondern auch den Spritverbrauch senken! Denn desto sauberer die Luft in die Verbrennungsanlage gelangt, desto effizienter arbeiten die Zylinder. Hierbei gehen Sie wie folgt vor: Suchen Sie im Motorraum nach einem Kasten, aus dem ein besonders großer schwarzer Schlauch führt. Auch hier kann ein Blick ins Handbuch helfen. Ist der Luftfilterkasten ausgemacht, müssen lediglich ein paar Schrauben oder Klemmen gelöst werden. Alten Filter raus, neuen Filter rein, Deckel aufsetzen – fertig!
Die Krux mit der Elektrik
Selbst Personen mit Fachkenntnis trauen sich bei vielen modernen Autos nicht mehr, selbst Hand anzulegen. Der Grund: Mittlerweile steckt in jedem Neuwagen mehr Elektronik als in der ersten Mondrakete! Und all diese Komponenten sind in irgendeiner Weise miteinander verbunden. Das Auto von heute ist also (auch) ein rollender Computer. Viele Semi-Kfz- Profis fürchten deshalb, Sie könnten mit einem Eingriff den Wagen gänzlich stilllegen, sobald dessen Datenfluss gestört ist oder Komponenten falsch eingesetzt werden. Diese Befürchtung ist meist unberechtigt und lässt sich zudem schnell beseitigen: Mithilfe eines App-kompatiblen Lesegeräts dürfen Sie Ihre fahrende Elektrostatt via Smartphone innerhalb weniger Sekunden überprüfen. So sparen Sie sich sogar beim Aufblinken kryptischer Fehlermeldungen die Fahrt zur Werkstatt. Doch ganz gleich, welchen Fehler es auch zu beheben gilt: Sparen Sie nicht an der Ausrüstung und achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit! Investieren Sie lieber in professionelle Schutzkleidung, wie rutschfeste, atmungsaktive Arbeitshandschuhe und schützende Sicherheitsschuhe mit integrierten Stahlkappen. So ist garantiert, dass die Selfmade-Auto- Reparatur nicht Ihrer Gesundheit schadet.
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