Die Euro-6-Norm kommt. Oder besser gesagt, sie ist schon da. Denn für Diesel-Lkw ist sie bereits verbindlich. Ab 1. September 2014 gilt auch für Diesel-Pkw, die neu auf den Markt gebracht werden, die Einhaltung strengerer Schadstoffgrenzwerte. Ab Januar 2015 gilt die Pflicht dann für alle Neuwagen, also auch für Benziner. Der gesamte Prozess könnte höhere Preise für die Endkunden bedeuten. Wie hoch die Mehrkosten ausfallen werden, steht aber noch nicht fest. Vergleicht man jedoch die Euro-5-Modelle mit den bereits vorhandenen Euro-6-Modellen miteinander, ergibt sich hier eine Differenz von 1000 bis 2000 Euro. So ist der neue VW Passat „Blue TDI“ nach Euro-6-Norm zum Beispiel rund 1200 Euro teurer als die gleiche Euro-5-Version. Grund dafür sind aufwendige Systeme, die den Stickstoff reduzieren sollen. Ein SCR-Katalysator mit Harnstoffeinspritzung ist ab einer bestimmten Pkw-Größe notwendig, um den Grenzwert zu erreichen. Die Preise für Transporter und Lkw dürften noch weit höher liegen.
Mehr Dieselfahrzeuge, mehr Stickoxide
Stickoxide können gesundheitliche Schäden wie Bronchitis, Herzkreislauferkrankungen, Allergien und sogar Lungenkrebs verursachen. Sie schädigen den Wald und versauern den Boden.
Die Luft ist generell sauberer geworden, seit Mitte der 80er Jahre Katalysatoren eingeführt wurden. Viele technische Verbesserungen bei Kraftstoffeinspritzung und Zündung sorgten für eine erhebliche Verringerung der Schadstoffanteile von Kohlenmonoxid und Benzol. Einzig die Stickoxide (NOx) nahmen zu. Der Grund: Im Laufe der Jahre gab es immer mehr Dieselfahrzeuge. Und diese durften bislang dreimal mehr an Stickoxiden an die Umwelt abgeben als Benziner. Aus diesem Grund hielten sich diese Schadstoffwerte weiterhin auf einem hohen Niveau.
Doch spätestens am 1. Januar 2015 ist damit Schluss. Alle neuen Fahrzeuge müssen einen Schadstoffausstoß nach der Euro-6-Norm nachweisen. Bislang beträgt die maximal zulässige Menge pro Kilometer 180 Milligramm. Die erlaubte Menge wird dann auf 80 Milligramm gesenkt.
Mercedes übernimmt Vorreiterrolle in Sachen Umweltfreundlichkeit
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann schon heute Autos erwerben, die der neuen Norm entsprechen. Doch längst noch nicht alle Autohersteller haben ihre Fahrzeuge umgestellt. Andere verstecken ihre bereits angepassten Fahrzeuge unter dem Decknamen „Blue“. Beim BMW 730d heißt die zusätzliche Abgasreinigung zum Beispiel „BluePerformance“. Das neue, stickoxid-reduzierte Dieselfahrzeug des Autoherstellers Volkswagen heißt „Blue TDI“. Opel bietet seit Januar 2014 einen überarbeiteten Opel Meriva an. Und auch Audi verkauft bereits „clean diesel“-Fahrzeuge. Besonders hervorzuheben ist aber der Automobilhersteller Mercedes-Benz. Hier lautet das Stichwort „BlueTEC“. Bereits seit 2009 produziert der Hersteller Diesel-Fahrzeuge, die die ab 2014 bzw. 2015 gültigen Bestimmungen erfüllen. Mit der bei den Diesel-Pkw und Diesel- Lkw eingesetzten BlueTEC-Technologie war Mercedes-Benz damit der Vorreiter in der Fahrzeugindustrie, der sich mit der Reduktion von Stickoxiden beschäftigt hat.
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