Manipulationen an Fahrtenschreibern erreichen erschreckende Ausmaße. Nicht nur in Deutschland ist dies ein Problem. Alle Staaten der EU kämpfen mit Betrügereien bei Berufskraftfahrern. Neue technische Standards sollen nun europaweit für mehr Verkehrssicherheit und einen faireren Wettbewerb sorgen.
An und für sich sind Fahrtenschreiber eine gute Sache. Sie sollen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- Und Ruhezeiten aufzeichnen. Doch immer wieder werden diese manipuliert. Lenkzeiten werden durch bestimmte Manipulationen gar nicht erst aufgezeichnet. Kommt es dann zu einer Kontrolle, kann man jede Manipulation, egal ob an analogen oder digitalen Fahrtenschreibern schnell nachweisen.
Bei einer Fahrtenschreiber Analyse fallen die Manipulationen immer auf. Da es dennoch so viele Fälle von Manipulationen gibt, stellt sich die Frage, ob Strafen oder Kontrollen zu gering sind. Bei Sonderkontrollen an digitalen Fahrtenschreibern stellte das Bundesamt für Güterverkehr 2012 eine erschreckend hohe Quote an manipulierten Geräten fest. Rund 20 Prozent der Kontrollierten Geräte war manipuliert. Ähnlich hohe Zahlen kommen aus den anderen EU-Staaten, wie Belgien oder den Niederlanden. Die Strafen für Manipulationen an Fahrtenschreibern sind eigentlich ziemlich saftig. Verstößt ein Fahrer gegen die höchstzulässigen Lenkzeiten, so kann nicht nur gegen ihn selbst, sondern auch gegen das Unternehmen, bei dem er beschäftigt ist, oder gegen die dort handelnden Personen ein Bußgeld oder eine Geld- oder Freiheitsstrafe verhängt werden. Bis zu 15.000 Euro pro Gesetzesverstoß sind möglich. Natürlich hagelt es auch ordentlich Punkte in Flensburg. Um Fahrer oder deren Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern
Aus Sicht der ehrlichen Unternehmer, die eigentlich durch die Bank stärkere Kontrollen fordern, ist das Manipulieren von Fahrtenschreibern eine klare Wettbewerbsverzerrung. Wer sich an die Regeln hält, ist der Dumme. Der Ruf nach mehr Kontrollen und besseren Kontrollsystemen wird immer lauter.
An der Technik scheitert es nicht
Mittlerweile können Kontrollen durchgeführt werden, ohne die Fahrzeuge anhalten zu müssen. Im Vorbeifahren können Kontrolleure alle wichtigen Daten über Lenk- und Ruhezeit abrufen. Damit die Verkehrssicherheit in Europa erhöht wird, und die schon genannte Wettbewerbsverzerrung gegenüber den ehrlichen Berufskraftfahrern, hat die EU- Kommission beschlossen einheitliche Standards für Fahrtenschreiber festzulegen. Hauptziel der neuen Geräte sei es, betrügerische Manipulationen zu verhindern, die nach Untersuchungen der Kommission stark zugenommen haben.
Der digitale Fahrtenschreiber soll künftig für Lkw ab 2,8 Tonnen verpflichtend werden. Auch sind Gewichtssensoren im Schwerverkehr vorgesehen, damit Überladungen besser kontrolliert werden können. Der Rechtliche Rahmen ist also vorhanden. Jetzt müssen strengere und verstärkte Kontrollen dafür sorgen, dass sich Manipulationen oder ein Hinwegsetzen über die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht mehr lohnen.
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