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Fluch oder Segen – Fahrradträger

Wenn des Deutschen liebstes Kind das Auto ist, könnte das zweitliebste Kind womöglich das Fahrrad sein. Womöglich auch nicht, aber für sehr viele Menschen ist das Fahrrad ein beliebtes Mittel um abseits vom Alltag durch die Gegend zu fahren und auch etwas für Körper und Seele zu tun. Es soll Leute geben, die damit sogar die tägliche Strecke zum Arbeitsplatz bewältigen. Nun, der eine fährt sportlich Auto, der andere sportelt gern zur Arbeit. Jedem das seine. fahrradtreager

Nur was ist, wenn der flotte Drahtesel mit in den Urlaub will, weil es sich im Voralpenland oder im Schwarzwald so schön radeln lässt? Was ist, wenn der Papi Frau und Kinder mitnehmen muss/will und die natürlich auch gern mit dem Rad fahren wollen? Die Lösung klingt einfach, ja gerade schon banal. Ein Fahrradträger muss her. Damit man nicht in die Verlegenheit gerät auf dem neuen Porsche Boxter solche ein nützliches Utensil zu installieren, gibt es diese in unzähligen Versionen, Varianten und Preisklassen, so dass für nahezu jedes Auto ein passender Fahrradträger gefunden werden kann.

Fahrradträger fürs Dach oder Heck

Wer sich nun entschließt nicht nur mit Sack und Pack und Kind und Kegel, sondern auch mit dem Fahrrad in den nächsten Urlaub zu starten, sollte sich grundsätzlich die Frage stellen, ob die zu transportierenden Fahrräder auf dem Dach des Wagens oder doch eher am Heck des selbigen untergebracht werden sollen.

Dachträger sind in aller Regel günstiger als Heckträger. Das ist ihr deutlichster Vorteil. Nachteilig wirken sich eine erschwerte Beladung und die erhöhte Dachlast aus. Bei höheren Geschwindigkeiten muss mit erheblich höheren Spritverbrauch gerechnet werden, da die Räder voll im Fahrtwind stehen.

Heckträger kosten um einiges mehr als Dachträger. Sie verändern aber dafür kaum den Luftwiderstand und somit den Spritverbrauch des Autos. Allerdings verändert sich durch den verschobenen Schwerpunkt das Fahrverhalten. Wer schwere Elektrofahrräder geladen hat, sollte darauf ganz besonders achten. Großes Manko bei den Heckträgern: Bei schlechtem Wetter leiden die Fahrräder extrem. Spritz- und Schmutzwasser landen auf den Rädern. Hier sollte über einen zusätzlichen Nässeschutz nachgedacht werden.

 

Deutliche Unterschiede im Test

Preislich liegen die beiden Sieger im Gemeinschaftstest von ADAC und Stiftung Warentest sehr weit auseinander. Der Test wurde zwar im Sommer 2011 durchgeführt, kann aber sicher als Referenz für aktuelle Modelle verwendet werden. Während der damalige Testsieger (Thule Proride 591) unter den Dachträgern ab 90 Euro zu bekommen ist, schlägt sein Kollege, der Sieger bei den Heckträgern (Thule Euroway G2 920) mit 380 Euro ein großes Loch in die Kasse. Aktuell klaffen ähnliche Unterschiede zwischen den Modellen.

Wo es Testsieger gibt, muss es auch Verlierer geben. Problematisch hier: Die Test-Verlierer gefährden die Sicherheit im Straßenverkehr. Wenn bei Aufprallsimulationen Heckscheiben durchschlagen werden oder sich Fahrräder vom Dach des Wagens losreißen, sollte man ruhig etwas mehr Geld für die Sicherheit investieren als später auf der Straße böse überrascht zu werden.

 

Sonderfall – Eingebaute Fahrradträger

Opel bietet für seine Modelle Corsa, Astra, Meriva, Zafira und Antara sein integriertes Trägersystem Flexfit an. Bei Bedarf hat man seinen Fahrradträger immer dabei. Er wird wie eine Schublade aus der hinteren Stoßstange gezogen. Es finden zwei Fahrräder darauf Platz. Die maximale Zuladung beträgt 40 Kilo. Für E-Bikes dürfte das schon sehr knapp sein.
So schön die Idee des ständig verfügbaren Fahrradträgers ist, so gibt es auch hier einige offensichtliche Nachteile. Im beladenen Zustand lässt sich der Kofferraum nicht mehr öffnen. Wer eine elektronische Einparkhilfe nutzen will, muss sich bei Opel entscheiden. Entweder Fahrradträger oder Einparkhilfe. Beides ist nicht möglich.

Da der Preis des Integrierten Fahrradträgers von Opel doch recht happig ausfällt, (ab 590 Euro) lohnt sich ein Blick auf die Testergebnisse von ADAC und test.

 

Bild:test-Ausgabe 6/2011

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