Elektromobilität

Große Aufgaben in der E-Mobilität

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Wenn das Jahr sich dem Ende neigt, möchte unsere Bundesregierung ein ehrenwertes Ziel erreicht haben. Nein, keine Sorge, es geht nicht um Steuererleichterungen für die Mittelschicht. Das wäre zu einfach. Dennoch ist das Ziel nicht weniger ehrenwert. Bis Ende des Jahres sollen auf deutschen Straßen 100.000 Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Soweit so gut. Spannend wird es dann, wenn die erste Zwischenbilanz gezogen wird. Schließlich will man bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen haben. Wie kann man dieses Ziel möglichst schnell und auf wirtschaftlichem Wege erreichen? Weitere Fördermaßnahmen und neue Entwicklungen könnten eine Antwort sein.

Dass das Verkehrsministerium zu weiteren Fördermaßnahmen bereit wäre, lässt sich den Äußerungen vom CDU-Staatssekretär, Rainer Bomba, entnehmen. Auf dem vergangenen eMobility Summit des Tagesspiegels in Berlin Ende Mai sagte er auf die Frage zu staatlichen Prämien für den Kauf von Elektrofahrzeugen: „Ich kündige sie nicht an, aber ich schließe sie auch nicht aus.“ Bundesverkehrsminister Dobrint hingegen hält eine direkte Kaufprämie weiterhin für wenig sinnvoll. Die, ab 2015 geltenden Sonderregeln für E-Autos sind ein guter Anfang, aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Sonderabschreibungen für gewerbliche E-Autos

Was hingegen vom Bundesverkehrsminister bereits angeregt wurde, ist die Idee der Einführung von Sonderabschreibungen für E-Autos im gewerblichen Bereich. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) findet die Idee auch gar nicht schlecht. In Deutschland machen gewerbliche Zulassungen etwa 60 Prozent aller Neuzulassungen aus. Fördert man diesen Bereich nun durch die Möglichkeit von Sonderabschreibungen, könne auch der nachgelagerte Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland davon profitieren und E-Autos als Gebrauchte bei der Bevölkerung salonfähiger machen. 

Dass es mehr Förderungen und Anpassungen geben muss, ließ Matthias Wissmann, Präsident des VDA, auf dem eMobility Summit in Berlin jeden wissen. Die öffentliche Hand solle „einige zehntausend Elektroautos“ in den nächsten Jahren anschaffen. Spannende Frage: kann und will sie das denn auch?

ÖPNV als ideale Spielwiese für E-Fahrzeuge

Der öffentliche Personennahverkehr ist wie gemacht für innovative E-Fahrzeuge. Lärm und Schmutz ließen sich schnell deutlich in den deutschen Innenstädten reduzieren. Doch irgendwie geht da noch nicht viel voran. Es fehlen wohl die nötigen Erfahrungswerte um großflächig zu investieren. Wasserstoffbusse, Hybridfahrzeuge oder Oberleitungsbusse? Was wählen? Und was rechnet sich?

Die aufkommenden individuellen Mobilitätslösungen, wie beispielsweise E-Roller, können Innenstädte vom Verkehr entlasten. Gleichzeitig bilden sich durch diese neuen Formen der Bereitstellung auch neue Problemfelder.

Ein reiner Elektrobus kostet bis zu 15.000 Euro mehr als ein gewöhnlicher Bus. Rechnen würde sich solch eine Anschaffung erst, wenn Diesel teurer und Batterien günstiger werden. Um dennoch in diesem Gebiet die Entwicklung voran zu treiben, sind die Städte und Gemeinden gefragt. Schließlich könnten sie ihre eigenen Verkehrsbetriebe fördern und unterstützen, wenn diese neue emissionsfreie Fahrzeuge anschaffen. Die Mehrkosten könnten von Stadt oder Gemeinde übernommen werden.

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