Opel – Von der Nähmaschine zum Elektroauto?
Als 1862 die ersten Nähmaschinen von Adam Opel gefertigt wurden hat sich keiner vorstellen können, dass sich das Unternehmen zu einem großen deutschen Autobauer mit über 25 000 Mitarbeitern entwickeln würde. Der Weg zum ersten Auto von Adam Opel war ein langer. Nachdem man 1886 feststellen musste, dass man mit Nähmaschinen nicht noch mehr Geld verdienen konnte, baute man fortan einfach zusätzlich noch Motorwagen und Fahrräder.
Ab 1902 stieg Opel nun mehr und mehr in den Automobilbereich ein. Es wurden aber auch weiterhin Fahrräder hergestellt. Nur die Produktion von Nähmaschinen wurde ab 1911 eingestellt. Dies war sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung und so kam es, dass Opel in den folgenden Jahren mehr und mehr Einfluss auf die Gestalltung des Automobilmarktes nahm. Die Produktion wurde auf Motorräder und Nutzfahrzeuge erweitert und bald wurden auch Flugzeugmotoren bei Opel hergestellt.
Ja so waren damals die Zeiten. Mit Gründergeist und Schaffensdrang ließ sich sehr viel erreichen.
Opel wird von General Motors übernommen
Eines der ersten Erfolgsmodelle war der Opel 4PS der im Volksmund liebevoll Laubfrosch genannt wurde. Viele weitere Modelle folgten und Opel entwickelte sich rasant. So rasant, dass 1929 eine falsche Entscheidung von Friedrich Opel und seinem Bruder Wilhem von Opel getroffen wurde. Sie hatten bereits 1928 das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verkauften nun den größten Teil der Aktien an General Motors. Sie konnten zwar die Marke als eigenständig bewahren, doch waren somit die Weichen für Prestige- und Imageverlust gestellt worden. Zwar ließ diese Krise noch lang auf sich warten aber die Entscheidung fiel in diesen Tagen von 1929.
Opel entwickelt sich nach dem Krieg rasant
Weltwirtschaftskrise und die beiden Weltkriege konnten Opels Aufstieg bremsen aber nie aufhalten. In den Nachkriegsjahren wurden neue Modelle entwickelt und unter alten Namen, wie Kadett, Admiral und Kapitän verkauft. Das mochten die Deutschen. Sie erkannten die alten Modellnamen wieder und entdeckten, dass sie dennoch etwas völlig Neues waren. So ist es nicht verwunderlich, dass sich so gut wie alle Modelle von 1960 bis 1980 wie geschnitten Brot verkauften.
Admiral, Diplomat, Kapitän und viele Weitere wurden gelobt, bewundert und nur am Rande für Kleinigkeiten kritisiert. Die amerikanische Bauweise und der Fahrkomfort stießen auf breite Zustimmung. Der teilweise hohe Verbrauch einzelner Modelle wurde zwar bemängelt aber war zu damaligen Zeiten nicht wirklich ein Problem.
Anfang der 80er Jahre änderte sich das schlagartig. Der westlichen Welt wurde bewusst, wie sehr sie vom Öl abhängig ist und die Ölkrise ließ die Automobilbranche in die Verzweiflung driften in der es nun hieß, Budgets kürzen, Mitarbeiter entlassen und die eigene Produktpolitik überdenken.
Opel büßt sein gutes Image ein
Es hätte so einfach sein können. Das Image der Automarke war damals durchaus noch sehr gut aber Opel versäumte es „wirkliche“ Neuerungen zu entwickeln und sparte an den falschen Stellen. Was einst von Adam Opel und seinen Söhnen mit viel Begeisterung, Schaffensdrang und dem Mut zu Neuem so brilliant umgesetzt wurde, hat nun eine gigantische Konzernstruktur vermasselt. So kam was kommen musste. Die Marke Opel büßte durch Qualitätsprobleme und langweilige Modelle ordentlich an Ansehen ein und hat heute teilweise den Ruf einer Verlierermarke. Heute ist der typische Opelfahrer ein alter Herr oder jemand der gern viel geschafft und erreicht hätte aber letztendlich irgendwo als einfacher Schichtarbeiter angestellt ist und schon seit 15 Jahren mit seinem rostigen Astra unterwegs sind.
Einzig ein kleiner Haufen Menschen, der um den Kult einzelner Modelle von Opel von damals weiß, ist heute mit Ascona, Rekord Manta und anderen Raritäten unterwegs und würde um nichts in der Welt tauschen wollen.
Opel heute – auf dem Weg zu altem Glanz
Die Marke ist gebeutelt und nach dem Hickhack der letzten Jahre rund um den Verkauf und die Übernahme von Opel immernoch nicht zur Ruhe gekommen. Wie sieht die Zukunft aus? Haben die Vorstände erkannt, dass man mit Opel voran gehen kann, anstatt immer nur mitzuschwimmen? Es wäre wünschenswert. Nicht nur für Opel selbst, sondern für alle Bundesbürger.
Mit dem Insignia, der seit November 2008 auf dem Markt ist, hat Opel den Startschuss zum Neuanfang gegeben. Viele haben das der Marke nicht mehr zugetraut und umso erfreulicher ist es, dass Opel den eingeschlagenen Weg weiter vorangehen möchte.
Nun warten wir gespannt auf den Verkaufsstart vom Ampera. Ich würde es mir wünschen, dass Opel nicht wartet was morgen ist sondern weiter mit großen Schritten voran geht. Innovation und Erfindergeist haben die Marke groß gemacht. Der Ampera ist ein ambitioniertes Projekt und wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich den Ampera Blog ansehen.
Bilder: Wikipedia und Opel
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