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Der Gründer der Sportmarke Lamborghini, Ferruccio Lamborghini (1916 bis 1993), liebte schnelle Autos, wuchs auf dem Land auf und war Visionär und Geschäftsmann zugleich. Kurz: Er war ein Mann mit vielen Facetten. Er absolvierte an der Technischen Hochschule in Bologna ein Ingenieursstudium und war schon als Kind an mechanischen Gegenständen interessiert.

Im Jahr 1946 eröffnete Lamborghini eine Werkstatt, in der er Traktor-ähnliche Fahrzeuge aus alten Militärfahrzeugen zusammenbastelte. Es heißt, dass ihm die Idee dazu während seiner Hochzeitsreise in den Sinn kam. Aus dieser Werkstatt entstand 1949 ein Unternehmen, das die selbstmontierten Traktoren mit je Zwei-, Drei- und Vierzylinder-Diesel-Motoren herstellte. Ein Motor mit Direkteinspritzung kam 1954 ergänzend hinzu. Später zog die Lamborghini Tractori SpA in ein neues Werk und entwickelte sich in den 60er Jahren zu einem der größten Landmaschinenhersteller in Italien (monatlich 400 Fahrzeuge).

Nach einer USA-Reise erweiterte Ferruccio Lamborghini im Jahr 1960 seine Produktpalette und stellte unter der neu gegründeten Bruciatori SpA Klima- und Heizgeräte für industrielle und private Zwecke her. Auch diese Idee fruchtete. Im Jahr 1962 war Lamborghini 46 Jahre alt und zählte zu den reichsten Unternehmern Italiens. Dass er beschloss, selbst Sportwagen zu produzieren, ist bekannt. Wie dies genau vonstatten ging, weiß jedoch niemand genau. Es könnte sich aber folgendermaßen ereignet haben: Lamborghini besaß aufgrund seiner Leidenschaft für schnelle Autos Fahrzeuge wie Ferrari, Mercedes, Jaguar und Maserati. Aber keines der Autos stellte ihn wirklich zufrieden. Selbst sein neuer „Ferrari 250 GT“ machte ihn nicht glücklich, weshalb er ihn von den eigenen Ingenieuren zerlegen ließ. Er erkannte, dass es sich im Wesentlichen um Standardteile handelt. So dachte er sich möglicherweise, dass er einen solchen Sportwagen ja viel besser bauen und eventuell auch ein profitables Geschäftsfeld damit erschließen könnte.

Und tatsächlich, im Mai 1963 gründete Ferruccio Lamborghini die Automobil Ferruccio Lamborghini SpA in Sant’Agata Bolognese. Innerhalb eines Jahres war die Fabrik fertig. Schon auf dem ersten Sportwagen von Lamborghini war auf dem Firmenwappen der angreifende Stier zu finden. Der Firmenchef liebte das Symbol, da es seinen ungestümen, vorwärtsdrängenden Charakter unterstützte. Außerdem war er sogar vom Sternzeichen Stier.

Der berühmte „Lamborghini 350 GTV“ entstand 1964, gefolgt von dem nach einer Kampfstierzucht benannte „Miura“, der an der 300 Stundenkilometer-Marke deutlich kratzte. Einen sonderbaren Namen erhielt dann nur noch der „Countach“, benannt nach der Aussage eines Mitarbeiters, der den Wagen mit „Donnerwetter“ beschrieb.

Die Entwicklung der Marke kann sich sehen lassen, anders als die Besitzansprüche, die in den folgenden Jahren aufgrund von verschärften Vorschriften, Streiks und einer flachen Konjunktur mehrfach wechselten. Bis 1998 gab es vier Eigentümer. Mit dem Erwerb durch Audi kehrte dann aber Ruhe ein. Es wurden schließlich die Modelle „Gallardo“ und der „Murciélago“ gebaut, beide sowohl geschlossen und als Cabrio.

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