Ein Teil am Auto, so gewöhnlich und unauffällig. Wir schenken ihm erst Beachtung, wenn es regnet. Aber auch eines der gewöhnlichsten und unspektakulärsten Teile am Auto kann eine aufregende Geschichte haben. Von der Erfindung bis zu seiner Weiterentwicklung bietet uns der gewöhnliche Scheibenwischer eine durchaus spannende Story.

Mary und die Straßenbahn

An einem nassen Wintertag 1902 war eine gewisse Mary Anderson mit der Straßenbahn unterwegs und fand es wenig erquicklich, dass der Straßenbahnfahrer mit offener Windschutzscheibe fuhr. Es regnete und mit geschlossener Scheibe war die Sicht sehr sehr schlecht. Dass das Ganze einfacher und vor allem angenehmer für das persönliche Wohlbefinden gehen muss, ließ die werte Frau Anderson nicht in Ruhe. 1903 wurde ein Patent für den ersten effektiven Scheibenwischer auf der Welt auf sie zugelassen. Reich wurde sie durch diese großartige Erfindung nicht. Ihr Patent war auf siebzehn Jahre begrenzt. Sie war der Zeit mit ihrer Erfindung wohl einfach nur ein paar Jahre voraus, denn ab den 20er Jahren wurde der Scheibenwischer nach Ihrem patentierten Prinzip zur Serienausstattung.

Robert und die Konzerne

Flash of Genius Filmplakat

1963 ärgerte sich ein Mann während einer Autofahrt, dass sein Scheibenwischer nur in einer immer gleichen Geschwindigkeit seinen Dienst verrichtete. Ja, man mag es kaum glauben. Bis dahin gab es keine Intervall-Steuerung für Scheibenwischer. Und eben dieser Mann, nennen wir ihn Robert, machte es sich zur Aufgabe genau diese zu erfinden. Eine großartige Idee und Millionen Autofahrer sind dankbar dafür.
Das, was die Geschichte so spannend macht, beginnt, als Robert Kearns versucht seine großartige Weiterentwicklung des Scheibenwischers an die „Big Three“ der amerikanischen Autoindustrie zu verkaufen. Die großen Drei sind General Motors, Ford, und Chrysler. Keiner der Drei ist an dem Patent interessiert doch bauen sie nur einige Jahre später alle Kearns‘ Erfindung in ihre Autos ein. Ein großer Rechtsstreit entflammt und zieht sich über mehrere Jahrzehnte. Dieser Streit zwischen dem kleinen Robert und der großen Konzerne wurde 2008 mit dem Titel „Flash of Genius“ sogar verfilmt. Im Film erfährt man auch wie der Streit zwischen David und Goliath letztendlich ausging. Hier wird’s nicht verraten 😉

Scheibenwischer kann heute jeder

Soviel zum Hintergrund der „History of Scheibenwischer“. Dieser Artikel soll noch ein wenig Alltagsnutzen beinhalten 🙂
Auf der nächsten Party kannst du jetzt auf jeden Fall schon einmal damit angeben, dass du weißt wer den Scheibenwischer erfunden hat.
Heute sind Scheibenwischer technologisch hoch entwickelt, darum kosten die Markenwischer wohl auch deutlich mehr als ihre billige Konkurrenz. Etwas tiefer in die Geldbörse zu greifen lohnt allerdings, denn günstige Scheibenwischer können mit den kostenintensiveren Wischern kaum mithalten. Wer auf Qualität setzt, sollte sich vor dem Kauf informieren, wo es preiswerte Scheibenwischer gibt. Der Austausch der Scheibenwischer am eigenen Auto ist einfach und schnell durchgeführt. Und ja, auch Frauen haben keinerlei Probleme beim Wechsel 🙂 Welcher Scheibenwischer nun geeignet oder weniger geeignet ist, lässt sich schnell herausfinden. Der ADAC hat dazu einen umfangreichen Test für gewöhnliche Bügelwischer und neuere Flachbalkenwischer durchgeführt. Erstaunlich dabei ist, dass die Wischer von Bosch bei jeder Temperatur eine gute Figur machen.

 

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