Wer im Winter morgens aufsteht und ins Auto steigt, wünscht sich nur eines: Es soll schnell warm werden. Falsches Heizen in der kalten Jahreszeit kann jedoch der Fahrzeugtechnik schaden. Die besten Hilfsmittel bei Kälte, Schnee und Eis sind ein Eiskratzer, ein geeignetes Taumittel und häufig auch ein langer warmer Atem. Wenn der Schnee und das Eis dann mühsam von den Fenstern gekratzt wurden, beginnen die Scheiben oft von innen zu beschlagen, denn im Wagen ist es ja noch kalt. Doch nun fast blind und frierend loszufahren, wäre keine gute Idee. Wie lässt sich der Wagen also schnellstmöglich beheizen?
Warum die Fahrzeugtechnik schaden nehmen kann
Um Fehlern vorzubeugen, empfiehlt es sich, zunächst in der Bedienungsanleitung nachzulesen. Der Fahrer sollte sich sowohl mit seinem Auto als auch mit der Heizung gut auskennen. Für neuere Automodelle ist das leidige Eiskratzen am Morgen kein Thema mehr. Einige verfügen über eine sogenannte Defrost-Funktion, durch die beschlagene Scheiben schnell wieder frei werden und eine angenehme Temperatur im Auto entsteht.
Bei älteren Modellen ist aber Vorsicht geboten. Damit die Fahrzeugtechnik keinen Schaden nimmt, sollte bei kaltem Motor nicht sofort die höchste Gebläsestufe eingestellt werden. Der Motor benötigt die Energie zunächst selbst, um auf Touren zu kommen. Wird zu viel Wärme ins Innere des Autos geleitet, erreicht der Motor seine Betriebstemperatur nur sehr langsam. Dadurch kann auch der Antrieb schneller verschleißen.
Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 21 Grad
Nach dem Entfrosten kann der Innenraum auf eine angenehme Temperatur gebracht werden. Diese sollte etwa bei 20 Grad Celsius liegen. Dies ist natürlich nur ein Richtwert, denn jeder hat seine eigene „Wohlfühltemperatur“. Und diese darf im Auto aufgrund der großen Fensterfronten, die Kälte abstrahlen, ruhig etwas höher sein als in der Wohnung. Allerdings sollte die Temperatur 25 Grad nicht übersteigen. Zu viel Wärme beeinträchtigt die Konzentration, macht schläfrig und kann zu Kreislaufproblemen sowie Schwindel führen. Aber auch Temperaturen unter 19 Grad sind beim Autofahren nicht ideal. In diesem Fall gibt die Haut die Wärme zu schnell ab, es kommt zu einer Senkung der Körperkerntemperatur.
Beheizbare Sitzbezüge bieten zusätzliche Wärme
Für Frierkatzen gibt es eine schöne Ergänzung zur Autoheizung – beheizbare Sitzbezüge. Nicht jedes Auto ist mit einer zusätzlichen Sitzheizung ausgestattet. In diesen Fällen können beheizbare Matten auf den Sitzen befestigt werden. Einige verfügen sogar noch über eine Massagefunktion. Wichtig ist, dass sie nicht verrutschen und sich gut befestigen lassen. Würden sie etwa bis in den Fußraum herunterrutschen, könnte dies während der Fahrt sehr gefährlich werden. Der Energieverbrauch sollte im Allgemeinen nicht zu hoch sein.
Im Winter eine Strickjacke und Decken im Auto haben
Es mag paradox klingen, doch es ist sinnvoll. Im Winter kann es immer wieder zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und zu längeren Staus kommen. Da der Motor nicht ununterbrochen laufen kann, empfiehlt es sich, eine „Notfalljacke“ und Decken im Auto zu haben. Übrigens ist es grundsätzlich besser, bei langen Fahrten eine Strickjacke oder eine dünnere Jacke zu tragen als eine dicke Winterjacke. Der Grund: Bei einem Crash muss der Gurt einen gewissen Leerweg überwinden. Erst dann kann er die Insassen entsprechend halten. Dicke Jacken verhindern dies. Wenn es im Inneren des Autos warm geworden ist, ist es ratsam, noch einmal anzuhalten und die dicke Jacke auszuziehen.
Die bessere Alternative: Standheizung
Wer ein Auto mit Standheizung besitzt, kann sich das Eiskratzen, das Frieren, zu langes Warten auf die Wärme sowie Decken und Strickjacken sparen. Eine Standheizung ermöglicht ein punktgenaues Temperieren des Autos. In der Regel kann der Autofahrer einfach einsteigen und losfahren. Je nach Modell kann die Heizung per SMS, Funk, Zeitschaltuhr oder sogar per Smartphone-Applikation gestartet werden. Früher hatten Standheizungen einen schlechten Ruf, weil sie einen hohen Spritverbrauch verursachten. Heute sieht man das nicht mehr so. Grundsätzlich verbraucht ein vorgewärmter Automotor weniger Kraftstoff als ein kalter. Letztlich wird also der Sprit später wieder eingespart. Zudem wird der Kaltstartverschleiß des Antriebs deutlich gesenkt. Standheizungen können nachgerüstet werden. Je nach Autotyp und Modell kann dies einige hundert Euro oder auch mehr als 1000 Euro kosten. Hilfreich ist es, sich hierüber gut beraten zu lassen.
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